Abendtraum

Illustriertes Gedicht über Todesflucht
Abendtraum – Ein Gedicht von Berndt Baumgart

Abendtraum

An einem alten Eichenstamm

saß ich in einem Traume.

Gedanken flogen sanft heran

in einer Abendlaune.

Ich sah den dunklen Himmel an.

Die Sterne funkelnd hell.

Es zog der Mond die alte Bahn.

Der Tag verging so schnell.

Des Baumes Wipfel raunt mir zu:

Du lieber, dummer Narr!

Dein Leben, das vergeht im Nu –

Doch ich bleib länger da.

Nein, rief ich in des Baums Geäst –

Ich komm zu dir geschwind.

Wenn du mich auf dich klettern lässt,

der Tod mich dort nicht find‘t.

Und als die Kron‘ erreicht ich fast,

ein spöttisch Lied im Sinne,

da saß der Tod auf einem Ast

und sprach mit leiser Stimme:

Ich dachte schon, du kommst nicht mehr.

Nun ist es doch geschehen.

Mein lieber Freund, ach komm nur her,

lass uns gemeinsam gehen.

Am Strand

Gedichte von Berndt Baumgart Lyrik
Am Strand – Ein Gedicht von Berndt Baumgart

Am Strand

Die Kinder spielen an dem Strand.

Sie brauchen Wasser nur und Sand.

Verwundert fällt da manchem ein:

Mit wenig kann ich glücklich sein.

Blick nach vorn

Größer, weiter, länger, mehr:

Die Welt verneigt sich vor Rekorden.

Normales zählt heut nicht so sehr.

Immer schriller schrein die Horden.

Wo wird das alles hin uns führen?

Was ist noch wert das kleine Glück?

Das, was wir in uns selber spüren,

gibt uns die Menschlichkeit  zurück.

Ich will froh in die Zukunft schauen,

lass mir das Leben nicht versauern.

Auf Träumen meine Brücken bauen,

und so mag es noch lange dauern.

Gedichte von Berndt Baumgart

Lebensweisheit Nr. 8

In Diskussionen hört man oft: „Das ist allgemeingültig“.

Da werde ich sofort nachdenklich.

Ich frage:

1. Was ist „allgemein?“
2. Was ist „gültig“?

Diese beiden Fragen erfordern Definitionen zur Beantwortung.

Aber die Antworten sind sehr unterschiedlich.

Daher gilt: Bisher wurde noch nichts Allgemeingültiges gefunden. Qed