In der Reha gibt es Fango,
ist gesünder noch als Tango,
bei dem man das Gelenk verdreht,
was bei der Reha gar nicht geht.
Du liegst auf einem Wasserbett,
gemütlich-warm und einfach nett,
verpackt in wohlig-weichen Decken,
kannst du nunmehr im Schlaf verrecken.
In der Kabine Nummer zwei,
da schnarcht ein fetter Mann, o wei.
Er wälzt sich hin und wälzt sich her,
die Schwestern schwatzen nebenher
in ihrem Raum mit ganz viel Zeit;
sie lieben die Gemütlichkeit,
die „Stress“ sie nennen. Nur warum?
Dem Dichter bleibt die Feder stumm.
Da, der Alte fällt vom Bett,
auf den Boden, gar nicht nett,
„Hilfe“, schreit er, „helft mir doch“,
Schwestern sind im Schnatterloch.
Hör’n nicht, wie der Alte schreit,
armer Mann, er tut mir leid,
doch das Notseil mir gebricht,
helfen kann ich deshalb nicht.
Mann liegt unten, Fango drauf,
er hört mit dem Schreien auf.
Die Decke liegt daneben,
ganz traurig ist das Leben.
Der Fango drauf verschmutzt ihn sehr,
die Schwestern schnattern immer mehr.
Jetzt ist die Fango-Zeit herum,
die Schwestern sagen nun ganz dumm:
„Solch eine große Sauerei,
und Hilfe rief er nicht herbei!“
Das war sein schönster Fango-Tag,
an den er nicht mehr denken mag.
Illustrierte Gedichte