Mancher träumt in trüber Zeit
gern von der Vergangenheit.
Andre lenken ihre Sinn
lieber auf die Zukunft hin.
Einige sind knochenhart:
Sie lieben ihre Gegenwart.
Mancher träumt in trüber Zeit
gern von der Vergangenheit.
Andre lenken ihre Sinn
lieber auf die Zukunft hin.
Einige sind knochenhart:
Sie lieben ihre Gegenwart.
Gott erschien mir einst im Traum.
Ja, ich weiß, Ihr glaubt es kaum.
Leise sprach er in mein Ohr.
Manchen kommt das albern vor.
„Ihr Menschen seid fürwahr sehr dumm,
bringt Euch oft gegenseitig um.
Macht Euer Leben ständig schwer.
Die Liebe hinkt schwach hinterher.
Die Bildung schwindet und der Geist.
Ihr glaubt zu wissen, und das heißt,
dass Ihr so töricht wie zuvor.“
Mir kam das ziemlich logisch vor.
„Die Freiheit hab ich Euch geschenkt,
Ihr nutzt sie wenig, und ihr denkt,
dass Euch die Politik regiert.
Doch dabei werdet Ihr verführt.
Den Wissenschaftlern glaubt Ihr gern.
Die Weisen seht ihr eher von fern.
Ihr folgt dem großen Kapital.
Philosophie, sie war einmal.
Jetzt heißt es: Hauptsache gesund.
Geimpft wird, und der Bauch ist rund.“
Ich wollte antworten recht schwach.
Da wurde ich ganz plötzlich wach.
Die Sonne spiegelt sich im See.
Mir tun fast die Augen weh.
Später kommt des Nächtens Dunkel
und am Himmel Sterngefunkel.
Verdunkelt ist der Menschen Geist,
bei Tag und Nacht – oder zumeist.
Sein Konto ist leer:
Das Herz wird ihm schwer.
Die Frau, sie ist fort.
Jetzt denkt er an Mord.
Er schreibt ein Gedicht-
So schlimm ist es nicht.
Kaum jemand kennt den Gänsesäger,
denn Gänse sägen kann nicht jeder.
Sein Schnabel ist gesägt und spitz,
und Fische frisst er – ohne Witz.
Der Schnabel vorn nach unten geht,
was beim Hinschaun man versteht.
Des Weibchens Schopf ist bräunlich-wild,
wie man es sieht auf manchem Bild.
Das Männchen schwimmt in stolzer Pracht:
Kopf, Rücken, schwarz – so wie die Nacht.
Unten weiß, ganz wie ein Schwan,
wir mögen dich, du Sägemann.
Heute will ich Fische fangen,
hab nach ihnen viel Verlangen.
Denn Makrele und auch Harung
sind eine Bio-Supernahrung.
Bin ein guter Fischehäscher,
schwing die Angel, halt den Kescher.
Leider beißt heut‘ keiner an,
was ich nicht begreifen kann.
Liegt’s am Klima, liegt’s am Dreck,
weiß ich nicht, der Fisch bleibt weg.
Tut mir auch das Herz weh-
nun gibt’s Fisch von „Nordsee“.
Größer, weiter, länger, mehr:
Die Welt verneigt sich vor Rekorden.
Normales zählt heut nicht so sehr.
Immer schriller schrein die Horden.
Wo wird das alles hin uns führen?
Was ist noch wert das kleine Glück?
Das, was wir in uns selber spüren,
gibt uns die Menschlichkeit zurück.
Ich will froh in die Zukunft schauen,
lass mir das Leben nicht versauern.
Auf Träumen meine Brücken bauen,
und so mag es noch lange dauern.
Grauende Wolken bewegen sich nicht.
Der Himmel ist starr und es gibt kaum Licht.
Doch jetzt ganz plötzlich ein Leuchten vorbricht.
Und schon haben wir ein Wintergedicht.
Wir flüchteten in die Natur.
Vom Himmel sah‘n wir keine Spur.
Es war trübe und auch kalt.
Wir fühlten müde uns und alt.
Da, schau mal hin, was ist denn das?
Ein Rotkehlchen sitzt auf dem Gras.
Es blinzelte uns freundlich zu.
Verflogen war der Frust im Nu.