
Der Narzisst
Sieh da. Der Spiegel schaut mich an.
Er zeigt mir einen netten Mann.
Wie toll, solch einen Mann zu sehn.
Er lacht mich an. Die Welt ist schön.
#gedichte #humor
Der Narzisst
Sieh da. Der Spiegel schaut mich an.
Er zeigt mir einen netten Mann.
Wie toll, solch einen Mann zu sehn.
Er lacht mich an. Die Welt ist schön.
#gedichte #humor
Stammtischgeschichte
Die Steirische, sie stöhnt und ächzt.
Der Musikus nach Bieren lechzt.
Die Finger wild die Knöpfe drücken,
er fällt besoffen auf den Rücken.
Im Liegen spielt er unverdrossen.
Die Augen waren schon geschlossen.
Wer das geseh’n, wird’s nie vergessen:
Der Xaver war musikbesessen!
Schreiben heute
Die Journalisten treffen sich:
Was ist unsre Meinung heute?
Das Schreiben ist jetzt fürchterlich.
Woran glauben heut die Leute?
Was war denn gestern im TV?
Wie ist die Clickrate FB?
Weiß das denn jemand ganz genau?
Was schreiben wir, o weh, o weh?
Hören wir auf die Entscheider!
Meinung wird stets neu geboren.
Das ist dumm, so ist es leider.
Und die Freiheit ist verloren.
Der Machtwechsel
Narr, sei lustig, sprach der König.
Traurig bin ich, lach zu wenig.
Zeig mir deine schönsten Possen.
Müde bin ich, sehr verdrossen.
Der Narr indessen, wie befohlen,
will des Königs Trauer holen.
Zieht ihm vom ergrauten Haupte
güldnes Krönlein, das verstaubte.
König sprach, du Narrenknabe
hast die ganz besondre Gabe
frech zu sein, fast unerträglich.
Nimm die Krone, trag sie täglich.
Auf ein Neues
Der Mann steht vor dem Spiegel.
Er findet sich sehr schön.
Ist wirklich nicht so übel.
Und sehr nett anzusehn.
Die Haare, sie sind dünner.
Den Armen fehlt die Kraft.
Der Zipfel steht noch immer.
Doch nur mit wenig Saft.
Die Frau findet sich hässlich.
Wie sind die Falten tief!
Der Busen, er ist grässlich.
Die Nase ist recht schief.
Es trafen sich die beiden
ganz spät, sie tranken viel.
Bald konnten sie sich leiden,
und schon begann das Spiel.
Marketing
Gebt mir gerne, gebt mir, Leut!
Es ist der Tag des Gebens heut.
Mit Geben bringt ihr mir viel Glück.
Doch ich geb‘ euch nichts zurück.
Der Schnee
Der Schnee, er fällt am Tage
und manchmal in der Nacht.
Dem einen ist er Plage,
den andern froh er macht.
Ach, wär‘ er nicht so kühle,
hing kalt an jedem Ast.
Mit etwas Sommerschwüle
da liebte ich ihn – fast.
Der Mond
Der Vollmond scheint ins Zimmer rein.
Manch einen freut sein heller Schein.
Dem andern ist der Mond ein Graus.
Er traut sich nicht mehr aus dem Haus.
Hat Angst vor Feen und Gespenstern.
Die lauern nächtens vor den Fenstern
und rutschen rein, du glaubst es nimmer,
auf Lunas Strahl in Schlafes Zimmer.
Der Mond hält ständig uns auf Trab:
Mal nimmt er zu, mal nimmt er ab.
Mich macht er froh und manchmal munter.
Und ich werde immer runder.
#gedichte
Der Lohn des Fleißes
Schon beim ersten Hahnenschrei
legt brav ein Huhn das Frühstücksei.
Der Bäurin war dies völlig schnuppe –
Das Tier kam abends in die Suppe.