
Die Diät
Sie stritten wie die Kesselflicker:
„Ich bin sehr dick, doch du bist dicker“.
Drei Monate gab es nur Suppe.
Dann starben sie, doch das war schnuppe.
#diät #abnehmen #gedichte
Die Diät
Sie stritten wie die Kesselflicker:
„Ich bin sehr dick, doch du bist dicker“.
Drei Monate gab es nur Suppe.
Dann starben sie, doch das war schnuppe.
#diät #abnehmen #gedichte
Ohne Streusalz, ohne Sand
stürzen viele in dem Land.
Mancher bricht sich auch das Bein.
Doch es könnte schlimmer sein!
Wenn man sich den Kopf zerbricht,
nützen Sand und Streusalz nicht.
#gedichte #lyrik
Impressionen aus dem Café
Im Café sitzen die Skelette.
Sie reden alle um die Wette.
Sehr fröhlich sie zusammen plappern.
Nur ab und zu die Knochen klappern.
Die Köpfe wackeln hin und her.
Und haben keine Augen mehr.
Die Kiefer klappen zu und auf.
Sie hau’n sich auf die Schultern drauf.
Und wie ich so nach unten schau,
da wird es mir im Magen flau.
Ich sehe meine eignen Knochen.
Die Angst ist mir ins Hirn gekrochen.
Nein, denke ich. Ich will noch leben.
Will nicht nach Knochenhaufen streben.
Wir brauchen Zunge, Magen, Fleisch.
Erst später kommt das Himmelreich.
#illustriertegedichte #gedichte #lyrik #niederbayern #leben
Stammtischgeschichte
Die Steirische, sie stöhnt und ächzt.
Der Musikus nach Bieren lechzt.
Die Finger wild die Knöpfe drücken,
er fällt besoffen auf den Rücken.
Im Liegen spielt er unverdrossen.
Die Augen waren schon geschlossen.
Wer das geseh’n, wird’s nie vergessen:
Der Xaver war musikbesessen!
Zu spät
Der Fotograf nach Hause lief;
denn er suchte das Stativ.
Als er es im Keller fand,
war‘s Motiv davongerannt.
Der Mond
Der Vollmond scheint ins Zimmer rein.
Manch einen freut sein heller Schein.
Dem andern ist der Mond ein Graus.
Er traut sich nicht mehr aus dem Haus.
Hat Angst vor Feen und Gespenstern.
Die lauern nächtens vor den Fenstern
und rutschen rein, du glaubst es nimmer,
auf Lunas Strahl in Schlafes Zimmer.
Der Mond hält ständig uns auf Trab:
Mal nimmt er zu, mal nimmt er ab.
Mich macht er froh und manchmal munter.
Und ich werde immer runder.
#gedichte
In der Reha gibt es Fango,
ist gesünder noch als Tango,
bei dem man das Gelenk verdreht,
was bei der Reha gar nicht geht.
Du liegst auf einem Wasserbett,
gemütlich-warm und einfach nett,
verpackt in wohlig-weichen Decken,
kannst du nunmehr im Schlaf verrecken.
In der Kabine Nummer zwei,
da schnarcht ein fetter Mann, o wei.
Er wälzt sich hin und wälzt sich her,
die Schwestern schwatzen nebenher
in ihrem Raum mit ganz viel Zeit;
sie lieben die Gemütlichkeit,
die „Stress“ sie nennen. Nur warum?
Dem Dichter bleibt die Feder stumm.
Da, der Alte fällt vom Bett,
auf den Boden, gar nicht nett,
„Hilfe“, schreit er, „helft mir doch“,
Schwestern sind im Schnatterloch.
Hör’n nicht, wie der Alte schreit,
armer Mann, er tut mir leid,
doch das Notseil mir gebricht,
helfen kann ich deshalb nicht.
Mann liegt unten, Fango drauf,
er hört mit dem Schreien auf.
Die Decke liegt daneben,
ganz traurig ist das Leben.
Der Fango drauf verschmutzt ihn sehr,
die Schwestern schnattern immer mehr.
Jetzt ist die Fango-Zeit herum,
die Schwestern sagen nun ganz dumm:
„Solch eine große Sauerei,
und Hilfe rief er nicht herbei!“
Das war sein schönster Fango-Tag,
an den er nicht mehr denken mag.
Eduard der Schneckerich
gern zu den jungen Schnecken schlich.
Ganz langsam kroch er, leis und sacht
zu ihnen hin – meist in der Nacht.
Jedoch die Schnecken waren schlau:
Sie kannten Eduard genau,
misstrauten seinem Schneckenschleim
und gingen ihm nicht auf den Leim.
So schneckte er in einem fort,
er schneckte hier, er schneckte dort,
bis eine ihm zu spät entwich –
und die ist jetzt Frau Schneckerich.