
Im winterweißen Zauberwald
werden schnell die Glieder kalt.
Doch die Schönheit dies entschädigt.
Den Rest ein heißes Bad erledigt.
Im winterweißen Zauberwald
werden schnell die Glieder kalt.
Doch die Schönheit dies entschädigt.
Den Rest ein heißes Bad erledigt.
Schreiben heute
Die Journalisten treffen sich:
Was ist unsre Meinung heute?
Das Schreiben ist jetzt fürchterlich.
Woran glauben heut die Leute?
Was war denn gestern im TV?
Wie ist die Clickrate FB?
Weiß das denn jemand ganz genau?
Was schreiben wir, o weh, o weh?
Hören wir auf die Entscheider!
Meinung wird stets neu geboren.
Das ist dumm, so ist es leider.
Und die Freiheit ist verloren.
Des Huhnes Problem
Auf einem alten Odelfass
saß ein Huhn und wurde nass,
denn es schüttete gar sehr.
Der Regen nahm kein Ende mehr.
„Was soll ich tun?“, das Huhn sich fragt.
Zitternd es sein Los beklagt.
„Im Hühnerstall, da wär es schön.
Ich brauchte nur hineinzugeh‘n.
Doch dort ist der geile Hahn,
den ich nicht ertragen kann“.
Das Huhn blieb sorgend auf dem Fleck.
Die dunklen Wolken zogen weg
und warme Sonne kam heraus.
Schon war des Huhnes Sorge aus.
Ein Mann steht an der Lidl-Kasse.
Der Schnaps dort, der ist spitzenklasse.
Er trinkt ihn aus der Schnabeltasse.
Und alles zahlt die Krankenkasse.
Sein Konto ist leer:
Das Herz wird ihm schwer.
Die Frau, sie ist fort.
Jetzt denkt er an Mord.
Er schreibt ein Gedicht-
So schlimm ist es nicht.
Größer, weiter, länger, mehr:
Die Welt verneigt sich vor Rekorden.
Normales zählt heut nicht so sehr.
Immer schriller schrein die Horden.
Wo wird das alles hin uns führen?
Was ist noch wert das kleine Glück?
Das, was wir in uns selber spüren,
gibt uns die Menschlichkeit zurück.
Ich will froh in die Zukunft schauen,
lass mir das Leben nicht versauern.
Auf Träumen meine Brücken bauen,
und so mag es noch lange dauern.
Gar manche sind sehr hochgelehrt,
doch ihr Gehirn ist ausgeleert.
Ansonsten sind sie unversehrt.
So leben sie recht unbeschwert.
Ein Dummkopf im Lande
ist keine Schande.
Ein Blödmann am Steuer
kommt ziemlich teuer.
Den Führer im Leben
muss es nicht geben.
Lasst uns solidarisch sein
und im eignen Heim erfreun.
Draußen ist es kalt und nass –
zu Hause macht das Leben Spaß.
Immerfort die Heizung brummt,
wenn man will, zu jeder Stund.
Essen gibt es nur “to go”,
das macht alle Menschen froh.
Die Politik für jeden sorgt:
Dem Gastwirt wird viel Geld geborgt.
Reicht es nicht, hat er „gelost“.
Das erzeugt bei manchem Frust.
Erlaubt ist alles ohne Lust.
Das Volk säugt an der Mutterbrust.
Wie dem auch sei – es geht vorbei.
Und der Bayer sagt: „Ja mei.“
Lasst uns solidarisch sein
und uns an dem Leben freun.