Der Zweck des Lebens

Der Zweck des Lebens – Gedicht von Berndt Baumgart

Der Zweck des Lebens

Es war einmal ein Durchschnittsmann,

der fragte sich so dann und wann,

was denn sein Zweck im Leben sei;

denn schließlich ist es schnell vorbei.

Da kam gleich ein Politiker.

Der sagte, das ist gar nicht schwer.

Sei lieb und gut, verhalt dich brav.

Du bist kein Wolf, sondern ein Schaf.

Geh schön wählen, sei zufrieden,

dann geht es dir gut hienieden.

Der Mann lebte nun sorgenfrei.

Woran er starb, ist einerlei.

Doch Sein Bruder war ein Dichter.

Ein ganz kleiner, kein erpichter.

Unzufrieden und mit Sorgen

Aber glücklich, heut und morgen.

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Der Esel

Der Esel – Illustriertes Gedicht

Der Esel

Im Wiesengelände ein Esel frisst,

den niemand auf dieser Erde vermisst.

Er ist völlig frei, weil niemand ihn kennt.

Keiner den Grauen als Eigen benennt.

Wo du ihn findest, verrate ich nicht.

Ach, lass‘ ihn dort grasen im Sonnenlicht.

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Das Problemschaf

Ein kleines Schaf lief frei herum

im schönen Ort  Bad Bürgersbrunn.

Der Menschen Angst war ziemlich groß:

Was will das weiße Schaf denn bloß?

 

Vielleicht unsre Katzen quälen,

sich mit einem Hund vermählen?

Warum ist’s nicht auf der Weide?

Ist es christlich oder Heide?

 

Schäflein  brachte viele Fragen.

Keiner wusste recht zu sagen,

wofür im Ort es nütze sei.

Es lief herum, war einfach frei.

 

Am Kinderwagen schnüffelt’s gar-

die Mutter voller Panik war.

Und so hat der Rat beschlossen:

Dieses Schaf gehört erschossen.

Illustration von Nadia Baumgart