Der Mensch in den Jahreszeiten

Bis zum Himmel ist es weit,

sagt der Mensch zur Frühlingszeit.

Sorglos lebt er so dahin,

voller Freude ist sein Sinn.

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Im Sommer aber ward es schwer,

das Leben schwankte hin und her.

Herr Doktor wurde oft besucht,

das ganze Leben schien verflucht.

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Der Herbst verlangt die letzte Kraft.

Des Menschen Kräfte sind erschlafft.

Er schleppt sich müde nur dahin

und fragt nach seines Lebens Sinn.

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Die Winterszeit bring recht viel Not.

Das Leben endet mit dem Tod.

Gerade diesem noch entronnen,

etwas Lebenszeit gewonnen.

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Bis zum Himmel ist es weit,

sagt der Mensch zur Frühlingszeit.

Sorglos lebt er so dahin,

voller Freude ist sein Sinn.

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#gedichte

Das Reisen

Wir sind klug und wir sind weise,

der Herrgott schickt uns auf die Reise.

Mancher reist in weite Fernen

und schaut zu des Südens Sternen.

Andere zu Hause bleiben,

die Nase an der Scheibe reiben.

Einige fahr‘n kurze Strecken,

schau‘n nur über Heimathecken.

Doch mit dem Sparticket zu reisen,

das gefällt nicht mal uns Weisen.

So reisen wir das ganze Leben,

solange uns die Zeit gegeben.

Und wenn einst die Reise endet,

ist unser kleines Los vollendet.

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Der Wind des Lebens

Der Wind pfeift um den Hochhauskasten,
die Menschen eilen sich und hasten,
als ob’s der Sinn des Lebens sei.
Ein jeder Tag geht so vorbei.
Doch irgendwann tritt Ruhe ein.
Der Mensch denkt nach: Musste das sein?

Wir warten

Wir warten - Ein Gedicht von Berndt Baumgart
Gedicht von Berndt Baumgart

Wir warten

Wir müssen immer warten und kommen nicht ans Ziel.

Ich hätte gern die Frühlingszeit und du vom Gelde viel.

Er träumt sehr von der großen Liebe, Beförderung tut Not.

Man hofft auf Weihnachten, Genesung – doch bald schon kommt der Tod.

#gedichte #texte #poesie #sprüche #lebensweisheiten

Der Sinn des Lebens

Die Welt dreht sich noch eine Weile,
für Menschen gibt es keine Eile.
Unser Dasein ist nur kurz,
kürzer als ein Fliegenfurz.

Was sollten wir nun in der Zeit
tun bei der Gelegenheit
unsres Lebens, das so knapp;
denn bald schon liegen wir im Grab.

Dichten, musizieren, ficken,
kontemplieren, Sterne blicken,
denken, glauben und studieren,
niemals in der Kälte frieren,
immer wieder Neues lernen,
Zecken aus der Haut entfernen,
manchmal saufen,
etwas raufen,
Gutes tun,
ein wenig ruhn,
später zu den Sternen fliegen,
aber niemals uns bekriegen.