Der Mensch in den Jahreszeiten

Bis zum Himmel ist es weit,

sagt der Mensch zur Frühlingszeit.

Sorglos lebt er so dahin,

voller Freude ist sein Sinn.

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Im Sommer aber ward es schwer,

das Leben schwankte hin und her.

Herr Doktor wurde oft besucht,

das ganze Leben schien verflucht.

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Der Herbst verlangt die letzte Kraft.

Des Menschen Kräfte sind erschlafft.

Er schleppt sich müde nur dahin

und fragt nach seines Lebens Sinn.

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Die Winterszeit bring recht viel Not.

Das Leben endet mit dem Tod.

Gerade diesem noch entronnen,

etwas Lebenszeit gewonnen.

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Bis zum Himmel ist es weit,

sagt der Mensch zur Frühlingszeit.

Sorglos lebt er so dahin,

voller Freude ist sein Sinn.

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#gedichte

Lebensfreude

Gedicht des Tages

Durch Wolken bis zum Himmel sehen,

von einem Pol zum andern gehen.

So macht das Leben ganz viel Freude.

Am allerschönsten ist es heute!

Das Reisen

Wir sind klug und wir sind weise,

der Herrgott schickt uns auf die Reise.

Mancher reist in weite Fernen

und schaut zu des Südens Sternen.

Andere zu Hause bleiben,

die Nase an der Scheibe reiben.

Einige fahr‘n kurze Strecken,

schau‘n nur über Heimathecken.

Doch mit dem Sparticket zu reisen,

das gefällt nicht mal uns Weisen.

So reisen wir das ganze Leben,

solange uns die Zeit gegeben.

Und wenn einst die Reise endet,

ist unser kleines Los vollendet.

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Das Blödsinngedicht

Manche laufen hin und her,

als ob das alles wichtig wär.

Andre laufen her und hin,

und denken so, es habe Sinn.

Einige, sie schauen zu,

sie sind satt und wollen Ruh.

Letztlich sind sie alle gleich,

streben zu dem Himmelreich.

Sie vernichten ihren Feind,

und hochloben jeden Freund.

Jeder macht’s auf seine Art,

es wird nicht am Geld gespart.

Schließlich siegt die Toleranz.

Gedicht fertig, Hund hat Schwanz.

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#gedichte

Der Spatz

Der Spatz im Frühlingssonnenschein

hüpft munter in den Tag hinein.

Er pickt nach allem, was er mag,

verbringt so jeden Sonnentag.

Anders lebt der Spatz bei Regen:

Fliegen kommen ihm entgegen.

Der Ehrenbürger

Der Ehrenbürger

Er ist klug und auch sehr rund.

Trinkt nicht viel, ist recht gesund.

Hat im Dorfe viel getan,

manches kam auch ganz gut an.

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Also sprach der große Rat:

„An dem Sepp wird nicht gespart.

Große Ehren kriegt er hier,

keine Steuer, freies Bier“.

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Straße wird benannt nach ihm,

alle Leute grüßen ihn.

Er ist aller Ehren wert,

sitzt ganz vorn beim Kurkonzert.

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So geht seine Zeit dahin.

Nette Bürger mögen ihn.

Andren ist er einerlei.

Und sein Grab ist kostenfrei.

Freundschaft

Hast du etwas Zeit für mich?

Gern. Hier ist mein Ohr für dich!

Danke, höre mein Problem:

Es ist mir nicht angenehm.

Ich hab‘ Sorgen, wenig Geld.

Diese Welt mir nicht gefällt.

Auch gesund bin ich nicht mehr;

denn das Alter spür‘ ich sehr.

Danke, dass du zugehört.

Solch ein Freund ist sehr viel wert.

#gedichte

Die neue Zeit

Gedicht von Berndt Baumgart

Die alte Zeit ist nun vorbei,

und Werte sind ganz einerlei.

Es zählen jetzt nur Geld und Macht,

des Satans Werk ist fast vollbracht.

Und was kann ich dagegen tun?

In dunkler Nacht zehn Stunden ruh’n,

geniessen jeden Sonnenschein,

mich über schönes Festmahl freun.

Gott den Herren täglich loben.

Alles Gute kommt von oben.

Alles Zufall?

Auf einem Baume saßen wir

und dachten, wozu sind wir hier?

Kann unser Leben Zufall sein?

Ich dachte ja, sie sagte nein.

Noch lange saßen wir zu zweit,

und dann kam die Schlafenszeit.