Der Trost

Der Trost

Lasst uns den Adel loben;

denn er war immer oben.

Der Pöbel, er hat unten

das Schöne nicht gefunden.

Ganz oben sind die Reichen,

kannst ihnen niemals gleichen.

So bleibe arm, voll Demut;

dann packt dich nicht die Wehmut.

Sei glücklich und zufrieden.

Mehr ist dir nicht beschieden.

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#gedichte

Der Unterschied

Alle sind gleich, grässliche Gedanken.
Arm ist reich, keine Schranken.
Dumm ist weise, töricht klug.
Niemand hat zu wenig, niemand genug.
Frau ist Mann und Mann ist Frau.
Man nimmt das heut nicht mehr genau.

Noch gibt es welche, die im Licht
und andre, die im Schatten stehn.
Teils unverschuldet, teils auch nicht,
dem geschieht’s recht, dem aus Versehn.
Es schreit nur, der von unten schielt,
sich ungerecht behandelt fühlt.

Sieh’s doch so an, wie es ist:
Ob du oben, unten bist,
hängt teils von dir ab, teils auch nicht.
Tu deinen Teil, mehr kannst du nicht.
Und, was immer auch geschieht:
Ein Hoch dem kleinen Unterschied.