Herbstbeginn

Ein Blatt tanzt in der klaren Luft,

aufgehängt am Spinnenfaden.

Die Herbsteszeit den Winter ruft.

Vorher kommen Nebelschwaden.

.

Schön ist sie dennoch, diese Zeit

mit den kühlen Sonnenstrahlen.

Jetzt kann der Herrgott weit und breit

jedes Blatt mit Gold bemalen.

Der Mensch in den Jahreszeiten

Bis zum Himmel ist es weit,

sagt der Mensch zur Frühlingszeit.

Sorglos lebt er so dahin,

voller Freude ist sein Sinn.

.

Im Sommer aber ward es schwer,

das Leben schwankte hin und her.

Herr Doktor wurde oft besucht,

das ganze Leben schien verflucht.

.

Der Herbst verlangt die letzte Kraft.

Des Menschen Kräfte sind erschlafft.

Er schleppt sich müde nur dahin

und fragt nach seines Lebens Sinn.

.

Die Winterszeit bring recht viel Not.

Das Leben endet mit dem Tod.

Gerade diesem noch entronnen,

etwas Lebenszeit gewonnen.

.

Bis zum Himmel ist es weit,

sagt der Mensch zur Frühlingszeit.

Sorglos lebt er so dahin,

voller Freude ist sein Sinn.

.

#gedichte

Lebensfreude

Gedicht des Tages

Durch Wolken bis zum Himmel sehen,

von einem Pol zum andern gehen.

So macht das Leben ganz viel Freude.

Am allerschönsten ist es heute!

Der Frieden

Wir gehen in ein Wunderland,
voll Drohnen und Raketen.
Gewehre haben wir zur Hand,
um Frieden wir stets beten.

Die Friedenszeit ist wunderbar,
ach, lasst sie uns genießen.
Das Ende kommt bald, ganz und gar.
Auf uns die Blumen sprießen.

.

#gedichte

Das Reisen

Wir sind klug und wir sind weise,

der Herrgott schickt uns auf die Reise.

Mancher reist in weite Fernen

und schaut zu des Südens Sternen.

Andere zu Hause bleiben,

die Nase an der Scheibe reiben.

Einige fahr‘n kurze Strecken,

schau‘n nur über Heimathecken.

Doch mit dem Sparticket zu reisen,

das gefällt nicht mal uns Weisen.

So reisen wir das ganze Leben,

solange uns die Zeit gegeben.

Und wenn einst die Reise endet,

ist unser kleines Los vollendet.

.

Vögel im Sommer

Es ist schwül, die Luft ist warm;
da kommt ein großer Vogelschwarm.
Er verdeckt das Sonnenhell,
das geht alles blitzeschnell.
Schon scheint die Sonne wie vorher.
Ich fliege mit dem Vogelheer.

Flohschicksal

Die Flöhe springen hin und her,
sie haben keine Heimat mehr.
Der Blitz hat ihren Hund getroffen-
Ein neues Flohnest sie erhoffen.

„Wir nisten uns beim Menschen ein“,
sagt eine Flohfrau, „das wär‘ fein.“
Gesagt, getan, sie springen hin,
ein warmes Plätzchen sie im Sinn.

Beim Menschen fängt das Kratzen an.
„Was juckt mich da, mich armen Mann?
Es wird doch keine Zecke sein?“
„Nein“, denkt die Flohfrau, „dreimal nein.“

Traurig diese Sache endet.
Ein Flohspray jenen Spuk beendet.
„Beim Hund war’s schöner“, sagen alle.
Der Mensch ist schlecht, in jedem Falle.

.

#gedichte

Das Blödsinngedicht

Manche laufen hin und her,

als ob das alles wichtig wär.

Andre laufen her und hin,

und denken so, es habe Sinn.

Einige, sie schauen zu,

sie sind satt und wollen Ruh.

Letztlich sind sie alle gleich,

streben zu dem Himmelreich.

Sie vernichten ihren Feind,

und hochloben jeden Freund.

Jeder macht’s auf seine Art,

es wird nicht am Geld gespart.

Schließlich siegt die Toleranz.

Gedicht fertig, Hund hat Schwanz.

.

#gedichte