Der Dauerzweifler

Gedichte von Berndt Baumgart - Autor aus Bayern

Ich freu‘ mich nicht auf diesen Tag,

ach, möge er vergehen.

Denn morgen wird es, wie ich’s mag:

Das musst du doch verstehen.

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Doch morgen wird’s genauso sein,

das ist nicht ausgeschlossen.

Vielleicht auf übermorgen freu’n?

Ich zweifle unverdrossen.

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#gedichte

Die Vorbereitung nach Pistorius

Illustrierte Gedichte

Wir machen uns kriegstüchtig,

und sagen es der Jugend;

denn Krieg ist eine Tugend.

So werden sie kriegssüchtig.

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#gedichte

Die Vergesslichkeit

Die Vergesslichkeit

Der Schlüssel, er ist nicht mehr da.

Und wo steckt nur die Kamera?

Den Regenschirm ich wohl vergaß.

Nun werden meine Haare nass.

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Der Mantel hat sich auch versteckt,

und wo steckt bloß mein Geld – o Schreck?

Lippenstifte, Sonnenbrille,

sie verschwanden in der Stille.

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Den lieben Mann ich jetzt verlor.

Ich komm mir so alleine vor.

Im Supermarkt war er noch mein.

Nun ist er weg. Wo mag er sein?

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#gedichte #autor #rottalinn

Einfach menschlich

Einfach menschlich – Ein Gedicht von Berndt Baumgart

Am Tisch der Kröten und Insekten

sich alle Gäste lustig neckten.

Und als den Anstand sie vergaßen,

die Kröten die Insekten fraßen.

#gedichte

Die Welt von morgen

Gedicht von Berndt Baumgart

Die Welt von morgen

Wenn die Welt in Trümmern liegt,

und es kaum noch Menschen gibt,

werden Wölfe und auch Bären

sich viel mehr als jetzt vermehren.

#gedichte

Vergesslichkeit

Gedicht

Vergesslichkeit

Im Alter fällt das Lernen schwer.

Der Wunsch ist da, das Hirn ist leer.

Was gibt es solcherhand zu tun?

Ganz viel bewegen, lange ruh’n.

Nicht viel Fett und Zucker essen,

und die Impfung nicht vergessen.

Mit solch gutem Rat versehen,

kann es in die Grube gehen.

Doch das Allerschönste ist,

wenn man auch den Tod vergisst.

#gedichte

Der Frühling wartet

Gedicht von Berndt Baumgart

Der Frühling wartet

Und leise schwebt der Winternebel.

Der Frost sitzt schon am langen Hebel.

Bald kommen kurze, dunkle Tage,

für viele eine schlimme Plage.

Das Frühlingskind sitzt in der Ecke,

versteckt sich in der alten Hecke.

Doch in drei Monaten es schreit:

„Fort, alter Winter, es wird Zeit.“

#gedichte

Der Soldat

Gedichte

Der Soldat

Der Wind durchs alte Kloster weht.

Die Mauern atmen graue Zeit.

Die Nacht bricht an, es ist schon spät.

Bis in die Heimat ist es weit.

„Was tu ich hier?“  frag ich mich leis.

Muss folgen einem Dummbefehl.

Wer ihn geschrieben, niemand weiß.

Ich soll verraten meine Seel‘.

Und als ich dachte, kam ein Schuss,

der mich verfehlte, welch ein Glück.

Ich wachte auf, nun kommt der Schluss:

Der Krieg ist aus. Ich komm zurück.

#gedichte #frieden