Hymne an den Maulwurf

Gedichte

Der Maulwurf gräbt die Erde um.
Die Gärtner finden das sehr dumm;
denn Maulwurfshügel nerven stark,
zerstören ihren Spießerpark.

Seit 30 Jahren streng geschützt,
ein bisschen hat ihm das genützt.
Trotz vieler Menschen Mördertrieb
er immer noch am Leben blieb.

Doch richtig kommt er nicht voran,
ernährt den Falken, den Milan.
Ganz viele Tiere fressen ihn.
Sie haben Maulwurfsfleisch im Sinn.

Maulwurf ist kein Stubenhocker,
macht den Gartenboden locker,
frisst die Käfer, viele Schnecken,
manche Würmer und auch Zecken.

Er buddelt viel, er buddelt schnell,
halbblind, mit wunderschönem Fell.
Wir wünschen Gutes dir und ciao,
in deinem großen Maulwurfsbau.

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Größe und Gelassenheit

Der Bussard hoch am Himmel kreiste.

Die Krähe griff ihn an, die dreiste.

Sie wollte ihn von dannen treiben.

Doch warum ließ sie das nicht bleiben?

War sie neidisch auf den Großen?

Machte sie aus Spaß die Possen?

Störte er den Krähenhimmel?

Hatte sie den Krähenfimmel?

Der Bussard aber war sehr kräftig.

Bewegte seine Schwingen heftig.

Beendete das dumme Treiben.

Und ließ die Krähe Krähe bleiben.

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Trotzdem

Trotzdem

Frust im Diesseits, Trost im Jenseits?

Das Diesseits ist recht bald vorbei.

Kurz vor dem Ziel sind wir bereits.

Priester versprechen mancherlei.

Nichts von dem Jenseits wissen wir.

Wir können träumen, hoffen nur.

Drum leben wir gern jetzt und hier.

Angst vor dem Tode? Keine Spur!

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Impressionen aus dem Café

Impressionen aus dem Café – Ein Gedicht von Berndt Baumgart

Impressionen aus dem Café

Im Café sitzen die Skelette.

Sie reden alle um die Wette.

Sehr fröhlich sie zusammen plappern.

Nur ab und zu die Knochen klappern.

Die Köpfe wackeln hin und her.

Und haben keine Augen mehr.

Die Kiefer klappen zu und auf.

Sie hau’n sich auf die Schultern drauf.

Und wie ich so nach unten schau,

da wird es mir im Magen flau.

Ich sehe meine eignen Knochen.

Die Angst ist mir ins Hirn gekrochen.

Nein, denke ich. Ich will noch leben.

Will nicht nach Knochenhaufen streben.

Wir brauchen Zunge, Magen, Fleisch.

Erst später kommt das Himmelreich.

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