Der Mensch in den Jahreszeiten

Bis zum Himmel ist es weit,

sagt der Mensch zur Frühlingszeit.

Sorglos lebt er so dahin,

voller Freude ist sein Sinn.

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Im Sommer aber ward es schwer,

das Leben schwankte hin und her.

Herr Doktor wurde oft besucht,

das ganze Leben schien verflucht.

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Der Herbst verlangt die letzte Kraft.

Des Menschen Kräfte sind erschlafft.

Er schleppt sich müde nur dahin

und fragt nach seines Lebens Sinn.

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Die Winterszeit bring recht viel Not.

Das Leben endet mit dem Tod.

Gerade diesem noch entronnen,

etwas Lebenszeit gewonnen.

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Bis zum Himmel ist es weit,

sagt der Mensch zur Frühlingszeit.

Sorglos lebt er so dahin,

voller Freude ist sein Sinn.

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#gedichte

Der Frieden

Wir gehen in ein Wunderland,
voll Drohnen und Raketen.
Gewehre haben wir zur Hand,
um Frieden wir stets beten.

Die Friedenszeit ist wunderbar,
ach, lasst sie uns genießen.
Das Ende kommt bald, ganz und gar.
Auf uns die Blumen sprießen.

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#gedichte

Der richtige Weg

Der Krieg jetzt vor der Haustür steht.

Ist es für Frieden schon zu spät?

Wer will denn für die Heimat sterben?

Die Kriegeslust von früher erben?

Der Pazifist zu Hause sitzt,

bis ihn des Mörders Klinge ritzt.

Das Militär mit dem Gewehr

stirbt auf dem Schlachtfeld, das ist schwer.

Was sollten wir am besten tun?

Voll Angst in unsrem Lande ruhn?

Kann der Diplomat vermitteln?

Schmeichelnd und mit Ehrentiteln?

Doch niemand weiß den Königsweg.

Wir stehen schwankend auf dem Steg.

Fragen: „Was ist Gottes Wille?“

Und verharren in der Stille.

Alles Zufall?

Auf einem Baume saßen wir

und dachten, wozu sind wir hier?

Kann unser Leben Zufall sein?

Ich dachte ja, sie sagte nein.

Noch lange saßen wir zu zweit,

und dann kam die Schlafenszeit.

Mensch oder Tier?

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Manchmal frage ich mich hier,
ob ich Mensch bin oder Tier.
Wo der Unterschied denn sei,
das weiß niemand einwandfrei.

Also gliedern wir uns ein
als ein nacktes Tier, ganz fein,
aufrecht gehend, Hand in Hand.
Leider fehlt uns der Verstand.

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#gedichte