Drei Limericks

Nach langem und gründlichem Wählen
tat sich Bauer Toni vermählen.
Die liebliche Frau
ist hübsch und auch schlau
nur kann sie Kartoffeln nicht schälen.

 

Im Isartal liegt ohne Hose
so manches Pärchen im Moose.
Man lernt dort zu zwein
Physik und Latein
und trinkt dabei Bier aus der Dose.

 

Es gab eine Ehe in Stade
die war schon verbraucht und auch fade.
Der Mann dann entwich,
indem er verblich.
Die Frau fand das blöd, doch nicht schade.

Lobrecht als Kind

Professor Lobrecht war als Knabe
in der Schule nicht sehr gut,
er versetzte seine Lehrer
und die Eltern oft in Wut.
Hatte ständig dumme Streiche,
recht makabre meist im Sinn,
manchmal schwänzte er die Schule,
manchmal ging er gar nicht hin.
Und ein jeder, der ihn kannte,
sagte Schlechtes ihm voraus,
doch der kleine Herr Professor
machte sich recht wenig draus.
Heute ist Professor Lobrecht
in der Wissenschaft begehrt.
Die alten Lehrer gern bekunden,
wie sie ihn schon als Kind verehrt.

Lobrechts Kur

 

Neulich war Professor Lobrecht
an der Nordsee in der Kur,
weil die Luft dort so gesund ist
und von salziger Natur.
Leider hatte er die schwarzen,
stinkenden Zigarren mit,
was die hohe Kurverwaltung
aber ganz und gar nicht litt.
Man verbot ihm strikt das Rauchen,
er jedoch hielt das nicht aus,
paffte auf dem Klo, und also
schickte Lobrecht man nach Haus.
Doktor Baumgart schimpfte schrecklich,
schalt ob Lobrechts Frevelei,
und er fragte den Professor,
was er sich gedacht dabei.
Dieser überlegte lange,
strich durch seinen weißen Bart,
dann sprach er: „Ich saß und dachte,
wie ist heut mein Stuhl so hart!“

Gute Vorsätze

Ein jeder sollte danach streben,
dass seine Welt in Ordnung ist,
soll glücklich und zufrieden leben,
wenn es den Nachbarn auch verdrießt.

Die kleinen Schläge überwinden,
die größeren mit Mut bestehn,
in seiner Seele Ruhe finden
und festen Schritts durchs Leben gehn.

Soll dabei stets und allerorten
versuchen, Gutes gern zu tun,
mit Taten helfen und mit Worten,
in diesem Streben niemals ruhn.

Dem Bettler eine Münze geben,
dem Zaghaften ein Pfeiler sein,
dem Traurigen das Haupt anheben,
dem Schuldigen die Tat verzeihn.

Wer dann noch täglich seine Pflichten
und all sein Werk mit Freude tut,
nach dem kannst du dich gerne richten,
vor ihm, da ziehe deinen Hut!

Der (warme) Heinrich

Heinrich war ein junger Hahn,
der stets, wenn ihn die Hühner sahn,
rannte voller Angst und Schreck,
ängstlich weg von seinem Fleck.

Die jungen Hennen, knusprig-zart,
sie hätten sich so gern gepaart,
und auch bei den alten Glucken
fing es manchmal an zu jucken.

Doch wie sie Heinerich auch reizten,
Flügel schlugen, Beine spreitzten,
der Kerl ging nicht aus sich heraus,
im Gegenteil: Er ging an Klaus.

„Du gottverdammtes Hahnenvieh,
so gibt es neue Hühner nie“,
sprach die Bäurin voll Verdruss,
und schon war es mit Heinrich Schluss.

Merke:
Sind dir Hennen gänzlich schnuppe,
landest schnell du in der Suppe.

Der Professor im Supermarkt

Oft schon war Professor Lobrecht
in den Supermarkt gegangen,
wo der Mensch nicht mehr bedient wird
und dann warten muss in Schlangen.
Er genoss die große Auswahl,
die er dort zu finden wusste
und die Leichtigkeit des Kaufens,
weil er nicht bezahlen musste.
Manchmal fragte er sich freilich,
was die Warteschlangen sollten,
und warum die vielen Leute
nicht sogleich nach Hause wollten.
Doch schon hatte der Professor
wieder tiefere Gedanken,
ging, mit Waren in den Taschen,
einfach durch die Kassenschranken.

Niemand hemmte seine Schritte,
keiner hielt den Armen auf,
und so nahm denn das Verhängnis
eines Tages seinen Lauf:
Eine starke Hand ihn packte,
als er vor dem Ausgang stand.
Später man bei dem Professor
ein ganzes Warenlager fand.

Als kurz darauf ein strenger Richter
ihn fragte, ob er auch bereute,
da hörte man ihn murmelnd fragen:
„Ach, bezahlen müssen dort die Leute?“

Der Mönch

Es wollten sich vor vielen Jahren
ein Mönch und eine Nutte paaren.
Der Mönch legte die Nutte
auf seine braune Kutte,
nachdem er diese ausgetan
und fing gleich mit der Arbeit an.
Gar bald schon war das Werk geschafft
und unser Mönchlein abgeschlafft.
Dies rief hervor der Nutte Hohn,
die jetzo heischte ihren Lohn.
Der Mönch hingegen, frei und frank
erklärte: „Leider bin ich blank.
Kein einz’ger Cent ist mir beschieden:
Gib dich mit Gottes Lohn zufrieden.“

Abschließend sei nur noch erwähnt,
dass Gott die Haftung abgelehnt.

Moral für Dienstleister:
Vertraue keinem Mönche nicht,
sofern es ihm am Geld gebricht.