Lobrechts Kur

 

Neulich war Professor Lobrecht
an der Nordsee in der Kur,
weil die Luft dort so gesund ist
und von salziger Natur.
Leider hatte er die schwarzen,
stinkenden Zigarren mit,
was die hohe Kurverwaltung
aber ganz und gar nicht litt.
Man verbot ihm strikt das Rauchen,
er jedoch hielt das nicht aus,
paffte auf dem Klo, und also
schickte Lobrecht man nach Haus.
Doktor Baumgart schimpfte schrecklich,
schalt ob Lobrechts Frevelei,
und er fragte den Professor,
was er sich gedacht dabei.
Dieser überlegte lange,
strich durch seinen weißen Bart,
dann sprach er: „Ich saß und dachte,
wie ist heut mein Stuhl so hart!“

Der Professor im Supermarkt

Oft schon war Professor Lobrecht
in den Supermarkt gegangen,
wo der Mensch nicht mehr bedient wird
und dann warten muss in Schlangen.
Er genoss die große Auswahl,
die er dort zu finden wusste
und die Leichtigkeit des Kaufens,
weil er nicht bezahlen musste.
Manchmal fragte er sich freilich,
was die Warteschlangen sollten,
und warum die vielen Leute
nicht sogleich nach Hause wollten.
Doch schon hatte der Professor
wieder tiefere Gedanken,
ging, mit Waren in den Taschen,
einfach durch die Kassenschranken.

Niemand hemmte seine Schritte,
keiner hielt den Armen auf,
und so nahm denn das Verhängnis
eines Tages seinen Lauf:
Eine starke Hand ihn packte,
als er vor dem Ausgang stand.
Später man bei dem Professor
ein ganzes Warenlager fand.

Als kurz darauf ein strenger Richter
ihn fragte, ob er auch bereute,
da hörte man ihn murmelnd fragen:
„Ach, bezahlen müssen dort die Leute?“