Sie laufen hin, sie laufen her;
gar glücklich sind sie an dem Meer.
Ohne Stress und ohne Not.
In 100 Jahren sind sie tot.
Der Wolf, er ist ein wildes Tier,
er frisst auch kleine Schafe.
Besucht die Kinder nachts um vier,
und stört sie gern im Schlafe.
Der Chef, er ist ein Bösewicht,
will seine Leute quälen.
Auch, wenns ihm am Verstand gebricht:
Für ihn nur Dollars zählen.
Wir Menschen sind der Erden Zier,
haben sie fast verloren.
Doch heute leben wir noch hier –
Wofür sind wir geboren?
Gar manche sind sehr hochgelehrt,
doch ihr Gehirn ist ausgeleert.
Ansonsten sind sie unversehrt.
So leben sie recht unbeschwert.
Wenn einem ein Licht aufgeht,
ist es oftmals schon zu spät.
Doch so mancher Erdgesell
leuchtet leider niemals hell.
Der Mensch ist auf sich selbst gestellt
in dieser wunderschönen Welt.
Doch könnt‘ die Welt noch schöner sein,
wär‘ dieser Mensch nicht ganz allein.
Winter kommt auf leisen Sohlen,
will die letzte Wärme holen.
Wenn wir uns dagegen wehren,
Eismann lässt sich nicht bekehren.
Also bleiben wir ganz stille,
denken, es sei Gottes Wille.
Bleiben in den warmen Räumen,
wo wir von dem Sommer träumen.
Ein kleines Schaf lief frei herum
im schönen Ort Bad Bürgersbrunn.
Der Menschen Angst war ziemlich groß:
Was will das weiße Schaf denn bloß?
Vielleicht unsre Katzen quälen,
sich mit einem Hund vermählen?
Warum ist’s nicht auf der Weide?
Ist es christlich oder Heide?
Schäflein brachte viele Fragen.
Keiner wusste recht zu sagen,
wofür im Ort es nütze sei.
Es lief herum, war einfach frei.
Am Kinderwagen schnüffelt’s gar-
die Mutter voller Panik war.
Und so hat der Rat beschlossen:
Dieses Schaf gehört erschossen.
Illustration von Nadia Baumgart
Mein guter alter Henkelmann,
lang hatte ich viel Freude dran.
Viel länger als ich denken kann
da war er stets mein Henkelmann.
Ich aß und trank sehr gern daran,
gar köstlich war‘s vom Henkelmann.
Am Schuh war oft kein Senkel dran –
Es stört ihn nicht, den Henkelmann.
Gern war ich auch beim Henderlmann,
sah dort die Brathenderln mir an;
und waren noch die Schenkel dran,
hob sich bei mir der Henkelmann.
Die schöne Zeit beim Henderlmann,
voll Wehmut denk ich oft daran;
auch heut noch nasch‘ ich dann und wann
an Henderln mit dem Henkelmann.
Viel später hat mein Enkel dann
ihn aufgefüllt mit Sand und Schlamm.
Ich warf ihn fort, weiß nicht mehr, wann.
Den guten, alten Henkelmann.
Vielleicht kommt er zurück alsdann –
Zwei Blechtöpfe, für einen Mann.
Mit einem Henkel obendran:
So war halt nur der Henkelmann.
Zwei Dinge, die man besser lässt,
sind Ostern und das Weihnachtsfest.
Das religiöse Ritual
bedeutet vielen eine Qual.
Am besten ists mit Toleranz:
Der eine lässt das Feiern ganz,
der andre suhlt sich im Gewühl,
weil seine Seele es so will.
Zum dritten Weg ist es noch weit:
Zur Liebe und zur Menschlichkeit.
Ist diese auf dem Erdenrund,
gibt es zum Feiern jeden Grund.
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