Im Café zur Sommerzeit
sitzt sie in einem schönen Kleid.
Nebenan hockt ihr Galan,
der strengt sich ganz erheblich an.
Er legt den Arm sehr sanft um sie,
will sie beschützen, weiß nicht, wie.
Besitzergreifend greift er zu,
sie schüttelt sich. “Lass‘ mich in Ruh“,
so denkt sie, sagt es aber nicht,
drum wird er frecher, dieser Wicht.
Sie fragt sich, ob sie glücklich war.
Mit diesem nicht, das wird ihr klar.
Die Frau guckt zweifelnd und verdattert,
in ihrem Hirn es knirscht und rattert.
Er jagt fort einen Wesperich,
mit der Speisekart‘ vom Tisch.
Sie will’s nicht haben, will nur weg,
wie es ihm sagen, diesem Zeck?
Ihre Arme sind verschränket nun,
was kann sie denn jetzt nur noch tun?
Sie lacht und sagt ganz fröhlich dann:
„Ich geh‘ und such‘ mir einen Mann“.
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Unterschiede
Einst nannte er sie „lieber Schatz“,
„mein süßer Fratz“ und „kleiner Spatz“,
doch machte mancher liebe Satz
schon bald ganz andren Worten Platz:
Erst blieb es noch beim lauten „Du“,
dann kam spezielleres hinzu:
„Hau ab“, „halts Maul“, „lass mich in Ruh“,
und schließlich: „Dusselige Kuh“.
Wie anders war es umgekehrt!
Sie hatte immer ihn verehrt,
sprach ihn mit „mein Gebieter“ an,
-und ab und zu als “Hampelmann“.