Das Labyrinth

Das Labyrinth

Die Menschheit lebt im Gift, schwimmt zwischen Waffen, Autos und Plastikmüll in stinkender Brühe. Der Planet erstickt uns und auf ihm sterben die Lebewesen. Es wird immer heißer, die Pole schmelzen, die Meere laufen über. Despoten, Tyrannen, Diktatoren, Aktionäre, Milliardäre, Volksverführer, Heilsbringer, Weltverbesserer, Nationalisten, Religionsfanatiker, Verschwörungstheoretiker sagen, was richtig und was gut sei. Einige haben die Macht, andere das Geld. Etliche glauben, die Wahrheit zu kennen und weise zu sein. Manche schreien nach einer Revolution.

Wir alle rennen ständig gegen die Wand. Holen uns Beulen, an die wir gewohnt sind. Wie geht es weiter? Gibt es noch ein Schlupfloch? Unsere Welt ist ein Labyrinth geworden, aus dem wir nicht mehr herausfinden. Wo könnte es einen Weg geben? Hat das Labyrinth noch einen Ausweg?

Wir laufen im Kreis herum. Ab und zu bemerken wir, dass wir an derselben Stelle schon mal waren. Ach, hätten wir jetzt Ariadnes Faden. Der Minotaurus wartet auf uns. Wir rennen in unser Verderben. Vielleicht könnten wir einen Tunnel in die Erde bohren und uns so davonschleichen.

Wo ist der Ausweg?

Nach dem Atomkrieg

Die drohenden Schatten steigen
von den Bergen, aus dem Meer.
Die tosenden Winde schweigen,
und die Erde ist nun leer.

Verschwunden ist
der Menschen Zahl.
Kein Grashalm sprießt
mehr in dem Tal.
Kein Tier hier springt,
kein Vogel singt.
Kein Lied erklingt.
Kein…
Kain.
Es stinkt.

Die Seelen der Toten weinen
durch die Räume, durch die Zeit.
Die Glaubenden sich vereinen,
und sie spüren Ewigkeit.

Armageddon

Auf den Bergen brennt der Schnee,
und die Erde bebt.
Die Luft erglüht, ein Feuer rast,
wohl dem, der nie gelebt.
Ein Gifthauch aus den Wolken fällt,
und gelb verdorrt das Gras.
Das Ende allen Seins ist nah,
von dem man einstmals las.
Aus Abrahams und Jakobs Stamm
erlebt es keiner mehr.
Die Welt ist tot, die Zeit vorbei,
es bleibt ein Flammenmeer.

Da stürmt die Ordnungsmacht herbei
und kühlt den heißen Stein.
Es jauchzt und singt ein Engelschor
zu einem neuen Sein.